In fast allen Ländern ist eine Spirale entstanden: je mehr der Staat einnimmt, umso mehr gibt er aus.
Um die Verschuldung aufzuhalten, werden Haushalts- und Verschuldungsgrenzen festgelegt. Dann stösst man jedoch an diese Grenzen und jedes Mal entsteht eine heftige Debatte darüber, ob die Grenzen höher angesetzt, Ausgaben gestrichen oder die Steuern erhöht werden sollen. In Wirklichkeit ist das Instrument der Haushaltsgrenzen (in unterschiedlichen Formen) zwar nützlich, erfüllt jedoch nicht immer seinen Zweck, weil der Staat diese Grenzen in jedem Fall erreichen und durch Umverteilung von Ausgaben und Schulden umgehen kann.
Sollte man sich nicht fragen, ob es bessere Systeme gibt, als die Haushaltsgrenze?
In einer Wohnanlage zahlen die einzelnen Eigentümer ihren jährlichen Anteil in Funktion zum Budget. Eventuelle Überschüsse werden an die Wohnungseigentümer zurück gegeben und als Anzahlung für das Folgejahr gutgeschrieben. Deshalb prüfen die Wohnungseigentümer Kostenvoranschläge und Bilanzen sehr genau, weil es in ihrem Interesse liegt, dass das Geld richtig ausgegeben und ggf. an sie zurück gezahlt wird. Stellen wir uns einmal vor, was geschehen würde, wenn alle Gelder, die die Wohnungseigentümer nach der Vorlage eines Kostenvoranschlags eingezahlt haben, einfach verloren gingen. Der Hausverwalter hätte keinen Anlass mehr, die Kosten im Rahmen zu halten und würde in den anschliessenden Jahren versuchen, die Kostenvoranschläge höher anzusetzen. Den Wohnungseigentümern bliebe nur das Jammern, aber ihr Geld bekämen sie nicht zurück. Genauso jedoch funktioniert der Staat seit Urzeiten, als die Steuern noch von Fürsten und Königen eingezogen wurden und es noch keine Demokratie gab.
Dank der neuen Informatik-Technologien, ist es kein Problem, die Rückerstattungen an die Beitragszahler zu verwalten. Heute müssen die Beziehungen zu den Bürgern jedoch anders laufen, auch im Bereich Steuern. Die Beziehungen zwischen Staat und Beitragszahler müssen ins gerechte Lot gebracht werden, ganz ähnlich wie beim Beispiel des Wohnkomplexes. Ohne eine Änderung in diese Richtung ist die Wahrscheinlichkeit, dass der öffentliche Haushalt saniert wird, sehr gering.
Der Staatsapparat und das Steuersystem sind sehr komplex, es ist nicht leicht, hier Änderungen einzuführen.
Eine Möglichkeit wäre:
Heute sieht es so aus, als sei das Steuersystem ein Fass ohne Boden. Das oben vorgeschlagene System käme dem Prinzip der Beitragszahlung in einer Wohnanlage gleich. Überschusszahlungen gehen nicht verloren, sondern werden für das Folgejahr angerechnet.
Dies hätte diverse Vorteile: